Die exegetische Argumentation des hl. Johannes Chrysostomos im theologischen Erbe des hl. Gregorios Palamas
Argumente aus den Schriftkommentaren des hl. Johannes in der Lehre über die göttlichen Energien beim hl. Gregor Palamas
Autor: Dionisij (Schljonow)
27. November 2009
Kirche orthodoxLesezeit: ca. 27 Minuten
Annotation
Vortrag des Dozenten der Moskauer Geistlichen Akademie, Igumen Dionisij (Schljonow), auf der theologischen Konferenz „Exegetik und Hermeneutik der Heiligen Schrift", (29.-30. November 2007, Moskauer Geistliche Akademie).
Im Disput der Anhänger des hl. Gregorios Palamas mit den Antipalamiten im 14. Jahrhundert war eine der Fragen, um die besonders scharf gestritten wurde, die Frage nach dem göttlichen Wesen und der Energie. Für den hl. Gregorios Palamas waren das Wesen und die Energien Gottes verschieden und eins, und diese Verschiedenheit und Einheit folgt für ihn aus der gesamten Überlieferung der heiligen Väter. Für seinen Gegner Akyndinos jedoch ist ein Unterschied zwischen dem Wesen und den Energien eine durch nichts gerechtfertigte Neuerung. Wir wollen uns bemühen, die Rolle jener Argumentation zu analysieren, die der hl. Gregorios beim hl. Johannes Chrysostomos entlehnte, denn letzterer war zweifellos für alle beteiligten eine Autorität.
Der hl. Gregorios hat stets sehr ehrfürchtig von dem heiligen konstantinopolitaner Erzbischof gesprochen. Er bezeichnet ihn als „Vater Goldmund"1, „goldenen Theologen und Ausleger"2, „goldbezungt"3; selbst nach den Worten des Akyndinos sei er „der göttliche Chrysostomos"4. Man kann sich vorstellen, dass der „golden" Genannte ein besonders gewichtiger Zeuge für die Lehre von den ungeschaffenen Energien und dem Thaborlicht werden sollte.
Der hl. Gregorios Palamas bringt gegen 50 Auszüge aus verschiedenen Werken des hl. Johannes Chrysostomos (im wesentlichen Originale; sie werden ca. 145-mal wiederholt). In den Indizes der kritischen Ausgabe von P. Christou5 werden die wesentlichen Zitate identifiziert und genauer beschrieben. Die theologische Argumentation des heiligen Erzbischofs von Thessaloniki basierte nicht zuletzt auf den exegetischen Werken des Chrysostomos.
Die Werke des hl. Johannes werden, wie auch die Werke anderer Autoren, vom hl. Gregorios auf verschiedene Weise zitiert: 1.) exakt; 2.) mit Verkürzungen oder, im Gegenteil, mit Ergänzungen6; 3.) mitunter gibt der hl. Gregorios den allgemeinen Gehalt des Chrysostomos in eigenen Worten wieder; 4.) mitunter wird ein exaktes Zitat oder eine Paraphrasierung ohne Angabe des Autors angeführt, welche später vom Herausgeber P. Christou7 identifiziert wurden; 5.) meist werden Originalwerke des Chrysostomos zitiert, aber mitunter auch -- in gleichem Rang -- nicht originale8; 6.) schließlich werden vom hl. Gregorios Chrysostomos-Zitate gebracht, die nicht in dessen Werken auftauchen9. Diese Zitate können, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht allzu überzeugend erscheinen, nichtsdestotrotz ihren Beitrag zum Verständnis der tatsächlichen theologischen Ansichten des konstantinopolitaner heiligen Erzbischofs leisten.
Es ist auch angebracht, eine Anmerkung zur Häufigkeit der Zitation des hl. Johannes Chrysostomos bei Palamas zu machen. In den frühen Werken des hl. Gregorios und in seinen wichtigsten polemischen Werken, den „Triaden" und „Antirrhetika" gegen Akyndinos, wird Chrysostomos ziemlich häufig zitiert. In den theologischen Werken der letzten Schaffensperiode Palamas' (1348-1358), ebenso in seinen asketischen Werken, tauchen Chrysostmos-Zitate deutlich seltener auf. Üblicherweise liefern diese Zitate keinerlei neues Material, sondern geben früher schon geäußerte Interpretationen wieder. Als Beispiel könnte man die Exegese der Psalmen und des Johannesevangeliums in den 150 theologischen Kapiteln anführen -- eine verkürzte Variante der ausführlicheren Erörterungen, die man in den „Triaden" und den „Antirrhetika" antrifft10.
Kurzum, die Autorität des heiligen Erzbischofs von Konstantinopel wird zum Beweis verschiedener Thesen des hl. Gregorios Palamas angerufen, mehr als für alles andere jedoch für den Nachweis eines Unterschieds zwischen dem Wesen und der Energie. In der Regel bestätigen die Zitate die eine oder andere polemische Behauptung. Sich auf Chrysostomos berufend, widerlegt der hl. Gregorios auch die Lehre über das Ausgehen des Heiligen Geistes „und vom Sohne"11. Er kritisiert jene, welche eher auf die Kraft ihres Verstandes bauen als auf den Glauben und die Frömmigkeit, indem sie mit Hilfe ihrer irdischen Gelehrsamkeit von Gott philosophieren12. Geschickt leitet er die Möglichkeit ab, an Gott den Energien, nicht aber dem Wesen nach teilzuhaben.
Akindynos zitierte Chrysostomos, indem er die Zitate, welche der hl. Gregorios anführt, wiederholt und auf seine Weise uminterpretiert -- wesentlich häufiger jedoch findet er vollständig eigene Interpretationen. Im Zuge einer vorläufigen Analyse seiner Werke könnte man annehmen, dass er sich vor allen Dingen um einen Nachweis bemühte, dass in den Werken des hl. Johannes davon die Rede ist, dass eine unmittelbare Schau Gottes nur in der Inkarnation Christi möglich ist („sie hätten jenes [Licht] nicht geschaut, wenn nicht durch Diesen [Christus], wie der göttliche Chrysostomos meint"13), ebenso auch, was die Teilhabe an Gott dem Wesen nach angeht14.
Auf diese Weise ist im Verlauf der palamitischen Debatten das Erbe des konstantinopolitaner heiligen Erzbischofs in Teile getrennt worden, die scheinbar schlecht miteinander in Einklang zu bringen waren. Im vorliegenden Vortrag wird der Versuch unternommen, anhand von einzelnen Beispielen die Nachfolge der Werke des hl. Johannes Chrysostomos im Schaffen des hl. Gregorios Palamas aufzuzeigen.
I. Die Exegese von Ps. 44:3 und Joh. 1:16
Im ersten Teil des Vortrags wird die Auslegung des hl. Johannes Chrysostomos von Ps. 44:3 (ἐξεχύθη χάρις ἐν χείλεσίν σου) und Joh. 1:16 (ὅτι ἐκ τοῦ πληρώματος αὐτοῦ ἡμεῖς πάντες ἐλάβομεν καὶ χάριν ἀντὶ χάριτος) vorgestellt15.
- Die Textstellen im Psalmenkommentar des Chrysostomos auf Ps. 44:3, die öfter vom hl. Gregorios Palamas gebracht werden, sind folgende:\ „Alle Gnade ist auf jenen Tempel ausgegossen. Denn nicht mit dem Maß gibt [der Vater -- hinzugefügt vom hl. Gregorios] diesem [sc. dem Tempel] den Geist. Denn von seiner Fülle haben wir empfangen."(Πᾶσα γὰρ ἡ χάρις ἐξεχύθη εἰς τὸν ναὸν ἐκεῖνον16. Οὐ γὰρ ἐν μέτρῳ δίδωσιν ἐκείνῳ τὸ Πνεῦμα17. Ἡμεῖς μὲν γὰρ ἐκ τοῦ πληρώματος αὐτοῦ ἐλάβομεν18).
(...) Und dieser Tropfen, dieser Tau des Geistes füllte das gesamte Universum mit Weisheit. Durch ihn [diesen kleinen Tau und Teil der Energie -- Ergänzung des hl. Gregorios) geschahen Zeichen, die Versündigungen aller wurden getilgt (...)19 Er spricht von einem Teil der Energie, denn der Paraklet ist nicht teilbar." („(...) Καὶ ἡ σταγὼν αὕτη, καὶ ἡ ῥανὶς τοῦ Πνεύματος τὴν οἰκουμένην ἅπασαν ἐνέπλησε τῆς γνώσεως. Διὰ ταύτης τὰ σημεῖα ἐγίνετο, τὰ ἁμαρτήματα πάντων ἐλύετο. (...) τὸ μέρος λέγει τῆς ἐνεργείας· οὐ γὰρ δὴ ὁ Παράκλητος μερίζεται"20).
Welches ist die Bedeutung dieser Abschnitte? Im ersten davon ist die Rede von der Fülle der Gnade, welche auf unserem Herrn Jesus Christus ruhte, welcher „Tempel" genannt wird. Die Vorstellung von der Fülle wird durch den Verweis darauf unterstrichen, dass Gott den Geist „nicht mit dem Maß" in den Tempel, d.h. Christus, gibt.
Im zweiten Abschnitt, welcher den ersten nach einer Auslassung von 18 Zeilen fortsetzt, wird die Oikonomia und die vorsehende Erfüllung des gesamten Universums durch Gottes Gnade beschrieben. Dabei wird unterstrichen, dass ein kleiner Teil der Gnade für das Erreichen der Fülle genügt. Dieser Teil wird als „Tropfen", „Tau" und „Unterpfand"bezeichnet. Am Schluss des Fragments wird der Ausdruck „Teil der Energie" unterstrichen, während „der Paraklet nicht teilbar" ist. In der ersten Antirrhetika schreibt der hl. Gregor, indem er denselben Gedanken ausbreitet, dass die Engel und Menschen durch einen Teil der göttlichen Energie vergöttlicht werden -- „aber nur durch einen gewissen kleinen Teil, einem gewissen Tau im Vergleich mit dem Meer, entsprechend dem Theologen Chrysostomos"21.
- Der Beginn der 14. in einer Reihe von Homilien des hl. Johannes Chrysostomos, in denen Joh. 1:16 ausgelegt wird, wird fragmentarisch vom hl. Gregorios Palamas in verschiedenen seiner Werke zitiert -- im „Theophanos", im „Dialog eines Orthodoxen mit einem Barlaamiten", in den „Schreiben an Akyndinos".
Denn wenn jenes, an dem man teilhat, das Wesen und der Leib ist, wird es geteilt und ist nicht zerteilt, umso mehr dann, wenn man von der Energie spricht, besonders der Energie eines körperlosen Wesens, (leidet sie in Wahrheit nichts von alledem -- vom hl. Gregorios ausgelassen). (Εἰ γὰρ ἔνθα οὐσία ἐστὶ τὸ μεταλαμβανόμενον καὶ σῶμα, καὶ μερίζεται, καὶ οὐ μερίζεται, πολλῷ μᾶλλον ὅταν περὶ ἐνεργείας ὁ λόγος ᾖ, καὶ ἐνεργείας τῆς ἐξ ἀσωμάτου οὐσίας, οὐδὲν εἰκὸς τοιοῦτον παθεῖν22).
Diese Stelle wurde wörtlich im „Theophanos" 21 wiedergegeben, wo im vorangehenden Kapitel als ein kurzer Kommentar deren grundlegende Idee formuliert wird: „Und ein Teil der Energie wird wieder, dem Vater Chrysostomos gemäß, geteilt."23 Schätzungsweise unter Bezug auf den Beginn der 14. Homilie schriebt der hl. Gregorios im „Schreiben an Akyndinos": „Und dass die Energien geteilt werden (μερίζεσθαι) und nicht die Wesen -- das behauptet Vater Chrysostomos"24.
Das zitierte Fragment an sich ist ein wenig uneindeutig, da die Eigenschaften der göttlichen Energie hier mit den Eigenschaften des geschöpflichen Wesens verglichen werden, unter dem ein gewisses individuelles Wesen verstanden wird25. Nichtsdestotrotz gebraucht der hl. Johannes den Ausdruck „Energie des körperlosen Wesens" und spricht von der Teilbarkeit der Energie.
Im Kontext des gesamten Anfangs der 14. Homilie wird der Grundgedanke des Chrysostomos klarer. Bei der Auslegung der Worte des Evangeliums „von Seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade"26 schreibt der hl. Johannes: „Er [Gott] hat keine mitteilbare Gabe, sonder Er ist selbst die Quelle und die Wurzel alles Guten27, das Leben und das Licht selbst (αὐτοφῶς), die Wahrheit selbst (αὐτοαλήθεια)28, und Er behält den Reichtum des Guten nicht in Sich, sondern ergießt sie auf alle anderen, und nach der Ausgießung verbleibt Er in der Fülle, wird durch die Ausgießung auf die anderen in Nichts geringer, sondern lässt die Quelle immerfort fließen und gibt allen dieses Gute, und verbleibt in derselben Vollkommenheit"29. Weiter vergleicht Chrysostomos das Ausgießen der „mitteilbaren"göttlichen Gabe mit einem Meer, aus dem ein Tropfen ausgeflossen ist. Wenn dabei das Meer auch nur zu einem sehr geringen Teil kleiner geworden ist, so verkleinert sich im Vergleich dazu die göttliche Quelle keineswegs30.
Das nächste Beispiel ist ein Feuer, von dem „zahllose Leuchter entzündet werden. Zweimal, dreimal, eine Vielzahl mal. Verbleibt denn das Feuer nicht in derselben Fülle, auch nachdem es so vielen seine Energie mitgeteilt hat? Das ist vollkommen klar"31.
Diesen doch recht passenden und beständigen Vergleich der göttlichen Energie mit dem teilbaren und nicht geteilten Feuer nutzt der hl. Gregorios Palamas speziell in seinem Werk „Von den Göttlichen Energien"(36) mit einem Querverweis auf Chrysostomos. In einem anderen Werk, wo die Energie ebenso mit Feuer verglichen wird32, schreibt der hl. Gregorios: „Siehst du denn, dass wir der Göttlichen Energie und nicht des Wesens teilhaftig werden, und dass die Energie, welcher wir teilhaftig werden, ungeteilt mitgeteilt wird?" In der Paraphrase des Akyndinos zitiert der hl. Gregorios den Chrysostomos folgendermaßen: „Die Energie Gottes unterscheidet sich und wird unterschieden, und ihrer werden die teilhaftig, auf welche Gott einwirkt"33.
Der von Chrysostomos angebotene Vergleich Gottes mit einer Quelle, aus der in unermessliche Weise die Segnungen hervorquellen, und Seine Bezeichnung als „das Licht Selbst" und andere ähnliche Namen ist besonders trefflich für die Beschreibung des unergründlichen Unterschieds zwischen Wesenheit und Energie; es finden sich eine Reihe von Parallelen bei den Neoplatonikern. So schrieb beispielsweise Hermeias, der Schüler des Proklos, in ganz ähnlichen Tönen: „Denn in sich selbst hat das Göttliche seinen Ursprung, und das, was am Ursprung von irgendetwas steht, ist, ähnlich wie die Sonne, die alles erleuchtet, das Licht selbst und die Quelle des Lichts..."34.
So kann man aus den oben angeführten Fragmenten aus Chrysostomos folgende Schlüsse ziehen:
- Die Gnade des Geistes und die Energie sind im ökonomischen Sinn als größtenteils identisch zu verstehen (vgl. den Ausdruck „Teil der Energie").
- Die Gnade des Geistes, welche sich auf Christus ergoss, ist in ihrer Fülle nicht allen Menschen mitteilbar. Sie verbleibt unteilbar bei Gott. Gott Selbst ist die Quelle und die äußerste Tiefe dieser Fülle.
- An der Göttlichen Gnade oder Energie kann man nur „teilweise" teilhaben, und zwar dann, wenn sie „geteilt" wird.
Die Gleichsetzung von Gnade und Energie scheint in der Lehre über Christi Ansätze für eine Lehre von der Teilung des Wesens und der Energie innerhalb der Dreiheit zu liefern, welche, wie man üblicherweise meint, der Lehre von der göttlichen Einfachheit widerspricht. Allerdings schreibt der hl. Johannes selbst nicht von innertrinitarischen Beziehungen. Er verweist nur auf die Fülle der Gnade Christi, und an der Stelle, die vom hl. Gregorios Palamas nicht zitiert wird, auf die „Verteilung" oder die „Gabe", über welche Gott verfügt.
Im Kontext der oben angeführten Zitate ist es offensichtlich, dass die „Gabe", über die Chrysostomos schrieb, die göttliche Gnade ist, die feurige Energie, die Kraft des Heiligen Geistes. Genau diese Energie ist es, die bis zur Unendlichkeit geteilt wird, derer man „teilweise"teilhaftig werden kann, die aber ganz nicht angeeignet werden kann und ganz nicht mitteilbar ist. Dass es um die Energie-„Gabe" geht, wird in den oben angeführten Chrysostomos-Zitaten durch den Ausdruck „die Energie des körperlosen Wesens" bestätigt; durch den Vergleich mit der Energie des Feuers, den der Konstantinopolitaner heilige Erzbischof so oft in vollkommen verschiedenen Kontexten gebraucht hat.
Der hl. Gregorios Palamas verstand diese Fragmente auf folgende Weise:
- Die Gnade des Geistes und die Energie sind identisch35.
- Die unteilbare und ungeschaffene Energie ist dem Göttlichen Wesen ewig inhärent.
- Wir werden zum Teil der ungeschaffenen Energie teilhaftig, nicht aber des Wesens, das von der Energie verschieden ist.
Inwieweit ist eine solche Interpretation des hl. Gregorios Palamas gerechtfertigt? Seine Gegner würden anführen, dass der hl. Johannes Chrysostomos keinen Unterschied zwischen der Energie und der Wesenheit macht, oder dass er unter der „Gabe" des Geistes nicht die Energie, sondern die Wesenheit Gottes versteht, welcher die Heiligen und die Würdigen direkt oder vermittels der Energie teilhaftig werden können36.
So kommentierte Akyndinos beispielsweise das obige, von ihm selbst angeführte Zitat aus Chrysostmos folgendermaßen: „Und wer widerspricht diesen Worten? Weder wir, noch er selbst... wir aber bekennen, dass all dies wahrhaftig und unzerstörbar existiert, obwohl du, diese Worte nicht verstehend, den Boden der Frömmigkeit verlässt und wie in der Vielgötterei - oder sagen wir besser: gottlos -- die allausgebreitete Einheit in Teile zerteilst. Denn jenes, das mit uns weilt und überall ist und alles erfüllt und auf alles gleichermaßen einwirkt und allen die Gaben schenkt, ist eins, die drei-hypostatische Einheit und der Übergott, und jene (Dinge), auf die eingewirkt wird, auch jedes Wirken Gottes und die Energie -- sind vielzählig, verschieden und teilbar. Und Jener, der auf alles Seine Wirkung entfaltet, ist unteilbar, einfach, nicht verschiedenartig in Sich und nicht vielzählig, ungeschaffen und vorewig, und jene, welche Sein Wirken spüren, sind sowohl in sich verschieden und teilen sich, als auch unermesslich niedriger als Jener, der auf sie einwirkt -- sie sind unbedingt Geschöpfe, keine Gottheiten, welche ungeschaffen und anfangslos und mit Gott, dem Schöpfer aller, eines Wesens wären."37
Das bedeutet, für Akyndinos ist die Fülle der nicht teilbaren Gnade, von der der hl. Johannes Chrysostomos schreibt, das Göttliche Wesen selbst. Die verschiedenen Handlungen dieser Gnade sind bereits ihre geschöpflichen Äußerungen, ebenso geschaffen wie jene, an welche diese Gnade gerichtet ist. Mit den Punkten des hl. Gregorios ist er absolut nicht einverstanden, und die Punkte des hl. Johannes Chrysostomos „korrigiert" er in seinem Verständnis weitaus mehr, als dies der hl. Gregorios tut.
Wir wollen einige Auslegungen aus christlichen Werken bringen, die dem hl. Johannes Chrysostomos zeitgenössisch sind, welche im Großen und Ganzen die Lehre von der Ausgießung der Gnade oder Energie und der Teilhabe an ihr nach dem Maß der Bereitschaft eines jeden bestätigen.
In den „Catenen" ist eine Auslegung des Zeitgenossen und Widersachers von Chrysostomos, des Schriftexegeten Severian von Gabala erhalten. Severin schrieb als Auslegung eines Verses aus dem Propheten Joel („Ich werde ausgießen von meinem Geist über alles Fleisch" (Joel 3:1), ein Vers, der mit Ps. 44:3 und Joh. 1:16 korrespondiert) folgendes: „Es sagte nicht: ‚meinen Geist', sondern ‚von meinem Geist': nicht der Geist wird ausgegossen, sondern die Gabe des Geistes..."38 Unter „Geist"kann man die Fülle der Gnade und ungeschaffenen Energie verstehen, unter der „Gabe des Geistes" die Möglichkeit, daran teilzuhaben. Etwas früher drückte Didymos der Blinde in seiner Auslegung der Psalmen denselben Gedanken aus, wie schon Chrysostomos und Severian. Als Erklärung desselben Verses (Joel 3:1), schrieb er: „Die hiesigen Träger des Geistes empfangen einen Unterpfand des Geistes. Und ausgegossen wird dieser Unterpfand vom Geiste. Das Unterpfand nun ist Teil eines gewissen Ganzen (‚ἀρραβῶνα' γὰρ ‚πνεύματος' λαμβάνουσιν οἱ ἐνταῦθα πνευματ[ο]φόροι. | καὶ ἐκχεῖται ὁ ἀρραβὼν ἀπὸ τοῦ πνεύματος. ὁ δὲ ἀρραβὼν ὅλου τινὸς μέρος ἐστίν)"39.
In seiner Auslegung des Römerbriefs schrieb der hl. Johannes Chrysostomos selbst: „Denn obwohl es die Gnade ist, wird sie nicht einfach nur ausgegossen (οὐχ ἁπλῶς ἐκχεῖται), sondern, indem sie sich nach den Möglichkeiten derer richtet, die sie empfangen, entspringt (ἐπιῤῥεῖ) sie insoweit, inwieweit sie das Gefäß des Glaubens (σκεῦος πίστεως) für sie bereitet vorfindet"40. Ist denn ein solch kostbares Gefäß, das vom Glauben geschaffen wurde (und der Glaube ist ja die Verbindung des Geschaffenen mit dem Ungeschaffenen, des Menschen mit Gott), nicht für Gott bereitet, sondern für Seine geschaffenen Auswirkungen? Kann denn in das geschaffene Gefäß des Glaubens etwas anderes als die ungeschaffene Göttliche Gnade gefüllt werden?
Der hl. Gregorios Palamas hat Chrysostomos mehrmals die folgenden Worte zugeschrieben: „Nicht Gott, sondern die Gnade ergießt sich" (οὐ Θεὸς, ἀλλὰ ἡ χάρις ἐκχεῖται). Obwohl P. Christou diese Worte in diesem oder jenem Werk des Chrysostomos belegt zu finden suchte, speziell unter Verweis auf die Auslegung von Ps. 44:341 und Joh. 14:142, so trifft man sie doch im ganzen Corpus des konstantinopolitaner heiligen Erzbischofs nicht an. Allerdings kann man annehmen, dass dies die genaueste, sehr kurze Exegese von Joel 3:1, Ps. 44:3 und Joh. 14:1 ist. Wenn man die Lehre vom der Möglichkeit der Teilhabe am Geiste als einer Göttlichen Energie43 mit der Lehre der kappadozischen Väter von der Unbegreiflichkeit Gottes Seinem Wesen nach vergleicht, welche sich auf Grundlage der Polemik gegen den Eunomianismus gebildet hat, so sind die Worte Θεὸς, ἀλλὰ ἡ χάρις ἐκχεῖται durchaus eine Wiedergabe der Gedanken des Chrysostomos (und damit auch des hl. Gregorios Palamas!) wenn nicht dem Buchstaben, so doch dem Geiste nach.
II. Die Lehre des hl. Johannes Chrysostomos über Wesenheit und Energie
Allerdings bleibt die Frage, die eingangs gestellt wurde, noch offen. Hat Chrysostomos zwischen Göttlicher Wesenheit und Energie unterschieden oder nicht? Nachdem wir alle Stellen in seinen Werken, in denen in beliebigem Kontext von Wesenheit und Energie die Rede ist, kann man diese in zwei Gruppen einteilen: 1) Stellen, in denen von den Kategorien „Wesenheit" und „Energie" der beseelten und unbeseelten Geschöpfe die Rede ist; 2) Stellen, in denen Wesenheit und Energie Gottes Selbst beschrieben werden.
1) Nach der Lehre des hl. Johannes Chrysostomos besitzt alles, was existiert, eine Wesenheit und Energie. Mitunter werden Energien und Wesenheiten in einer Reihe fort ohne weitere Definitionen aufgeführt44. Allerdings wird in der Mehrzahl der Fälle ein Unterschied zwischen Wesenheit und Energie betont. So beschreibt er beispielsweise verschiedene Arten, wie der Schöpfer die Schöpfung beeinflusst, Welcher entweder die Wesenheiten oder die Wirkungen der Wesenheiten verändert. Die wundersame Wandlung des Feuers in Tau bestätigt gerade letzteres45. Chrysostomos geht ebenfalls davon aus, dass die Wesenheit das ist, was speziell den Menschen allgemein ist, die Energie nun ist die konkrete Äußerung dieser Wesenheit46.
2) Die Begriffe der Wesenheit und der Energie werden gerade in fast allen Stellen der Werke des hl. Johannes Chrysostomos, die der hl. Gregorios Palamas zitiert, auf Gott angewandt47. Die Erschaffung der Welt geschieht nicht dem Wesen, sondern der Energie nach48. Die Worte „Gott gibt den Geist nicht mit dem Maß" (Joh. 3:34) werden auf zwei Weisen verstanden: 1) die teilbare Energie des Geistes wird mit dem Maß gegeben, 2) die ganze Energie des Geistes ist unteilbar und ganzheitlich. Und das Wesen ist noch viel weniger teilbar49. Die Namen Gottes und die Energien werden gleichgesetzt. Wenn die Namen auch sichtbar sind, so bleibt das Wesen unsichtbar50. So in der Theologie über Gott, die Dreiheit.
Auf der Ebene der „oikonomischen" Theologie verwies der hl. Johannes Chrysostomos in der Polemik mit gewissen Häretikern darauf, dass die Inkarnation Christi nicht der Energie, sondern dem Wesen nach geschah51, womit er nicht das Wesen der angenommenen Menschheit (was vollkommen offensichtlich ist) meint, sondern das Wesen der Gottheit, welche sich mit ihm verband52. Ist diese anti-häretische Interpretation nicht ein gewisser Stein des Anstoßes für Akyndinos geworden, der im 62. Schreiben über die Möglichkeit der Gottesschau dem Wesen nach dank der Inkarnation Gottes schrieb und auf Chrysostomos verwies53 und dies folgendermaßen kommentierte: „das Wesen, keine andere Gottheit, denn es gibt keine zweite [Gottheit] nach der ersten"54? Allerdings war zu Zeiten des konstantinopolitaner heiligen Erzbischofs die „Oikonomia" der Inkarnation und die „Theologie"der Dreiheit noch nicht so strikt miteinander verknüpft -- wie bekannt ist, wurde diese Verknüpfung im nächsten, dem 6. Jahrhundert und in einer anderen Situation bewerkstelligt. In jener neuen Epoche konnte Anastasios I. von Antiochia es sich leisten, in der Polemik mit den Tritheisten55 eine Formulierung von der Entsprechung von Wesen und Energie zu äußern („Gott, der ein Wesen ist, hat alles Seiende mit dem Göttlichen Wesen erfüllt", „die Energie aber geht nicht ohne das Wesen aus und befindet sich in allem. Also befindet sich das Wesen in allem")56, die mit der Theologie der Kappadozier und des hl. Grgeorios Palamas schwer in Einklang zu bringen ist. Allerdings war dieses Schrifttum eher episodisch, und nicht fähig, auf eine der Hauptlinien der Theologie der heiligen Väter Einfluss zu nehmen.
In der Auslegung in Hom. 15, 1-2 des Evangelisten Johannes schrieb der hl. Johannes Chrysostomos äußerst deutlich: „Wenn [der Evangelist] an anderer Stelle sagt: Erschien im Fleische, so wundere dich nicht. Denn die Erscheinung durch das Fleisch geschah auf keinen Fall dem Wesen nach (ἡ φανέρωσις διὰ τῆς σαρκὸς, οὐ μὴν κατὰ τὴν οὐσίαν γέγονεν). Denn dass [Gott] nicht nur den Menschen, sondern auch den höchsten Gewalten unsichtbar ist, zeigt Paulus. Denn nachdem er sagte: Erschien im Fleische, fügte er hinzu: Erschien den Engeln"57.
Vorher wurde in Hom. 2, 4 auf den Evangelisten Johannes (1:1) ebenso gesagt: „Von Gott ist unser Wort, den man in Seiner Würde weder aussprechen noch sich vorstellen kann. Deshalb verwendet [der Evangelist] nirgends die Bezeichnung des Wesens (οὐσίας μὲν οὐδαμοῦ τίθησιν ὄνομα), denn man kann nicht ausdrücken, was Gott irgendwann dem Wesen nach ist, er zeigt Ihn uns überall nach den Energien (ἀπὸ τῶν ἐνεργειῶν δηλοῖ)"58.
Folglich bestätigt die Betrachtung der Auslegungen der alttestamentlichen Verse in Joel 3:1, Ps. 44:3 und des neutestamentlichen Joh. 1:16 durch einige griechische Väter und kirchlichen Schriftsteller im Kontext mit den palamitischen Auseinandersetzungen, dass die Lehre des hl. Gregorios Palamas über das Wesen und die Energien eine organische Weiterführung und Entwicklung der Lehre des hl. Johannes Chrysostomos ist.
Autor: Dionisij (Schljonow), Igumen
Quelle: Bogoslov.ru
Fußnoten
-
Hl. Gregorios Palamas. Gegen Akyndinos 5. ↩
-
Hl. Gregorios Palamas. 2. Apodiktische Homilie 47. (ΓΠΣ. Bd. I). ↩
-
Hl. Gregorios Palamas. Schreiben an Damian 2, 3. (ΓΠΣ. Bd. II). ↩
-
Ι, 38:47-48. ↩
-
Die Homilien, welche nicht in diese Ausgabe aufgenommen wurden, sind dabei nicht berücksichtigt. ↩
-
Exp. in Ps. 44, 3 PG 55,186:25-34. Wird mit Verkürzungen und Ergänzungen im Schreiben des hl. Gregorios Palamas „An den Gesetzeshüter Simeon" 10. Genauer gesagt endet das Zitat mit Worten des hl. Gregorios, die es bei Chrysostomos nicht gibt: „Und wenn die Rede ist vom Kurzen, Kleinen und Dingen solcher Art, so spricht man von der ungeschaffenen Energie auch so, und nicht vom Wesen". ↩
-
Angemerkt werden muss auch, dass in der kritischen Ausgabe von P. Christou die Quellen recht willkürlich festgestellt werden, ein und dasselbe schwierige Zitat kann in verschiedenen Werken verschiedene hypothetische Attributionen haben, die miteinander nichts zu tun haben. ↩
-
Siehe, z.B. in der ersten apodiktischen Homilie (33) des hl. Gregorios Palamas: ein Zitat, das das Nichtvorhandensein einer „Ordnung" (im Sinne einer Subordination) in Gott mit offensichtlicher Anspielung auf die lateinische Lehre vom Filioque besttätigt:
"Es soll niemand wagen, die Würde zu schmälern, wenn wir zuerst vom Geiste sprechen, danach vom Sohn, danach vom Vater. Oder zuerst vom Sohn, danach vom Vater. Denn Gott (vgl. in der lateinischen Übersetzung „Diese Würde") besitzt keine Ordnung, nicht, weil Er ohne Ordnung sei, sondern weil Er über die Ordnung erhaben ist. Auch ein Aussehen hat Er nicht, nicht, weil Er ohne Aussehen sei, sondern weil Er nicht durch ein Aussehen darzustellen ist". Ps.-Chr. In illud Abrahae dictum (Gen. 24,2) PG 56, 555,2. ↩
-
Zum Beispiel wird im „Dialog eines Orthodoxen mit einem Barlaamiten" (11) (ΓΠΣ. Bd. 2) ein Zitat gebracht, das es beim hl. Johannes Chrysostomos nicht gibt: „Dieses hat auch der goldbemundete Vater den Strahl seiner Göttlichkeit genannt, denn er sagt: ‚Noch strahlender offenbarte sich der Herr, als die Gottheit ihre Strahlen offenbarte'." ↩
-
Siehe z.B. in den 150 Kapiteln das Kap. 74, in welchem die bekannten Stellen aus Ps. 44:3 zitiert werden. ↩
-
In der zweiten apodiktischen Homilie beruft sich der hl. Gregorios bei der Widerlegung der lateinischen Lehre des Ausgehens des Heiligen Geistes auch vom Sohne auf die Auslegung von Ps. 44:3 und Joh. 3:34f durch Chrysostomos (PG 59, 174:7-9). Das Psalmwort „Gnade ist ausgegossen über Deine Lippen" (Ps. 44:3) wird hier als Ausgehen des Geistes vom Sohne im Sinne der Oikonomia verstanden („siehst du, dass es hier um die Oikonomia geht) -- also des Geistes nicht im Sinne von „Wesen und Hypostase", sondern im Sinne von „Gnade und Energie". Als Beweis zieht er die Auslegung von zwei Versen aus dem Evangelium heran: „Denn welchen Gott gesandt hat, der redet Gottes Worte; denn Gott gibt den Geist nicht nach dem Maß"(Joh, 3:34f.), in welcher vom Hl. Geist als „Energie" die Rede ist. ↩
-
Wir möchten zwei Beispiele anführen:
1.) „Und über Gott zwingen sie zu philosophieren, indem sie das, was niemand von ihnen jemals dem Verstande nach gewinnen konnte [, darlegen]." (Καὶ περὶ Θεοῦ δὲ ταῦτα φιλοσοφεῖν πείθουσι, ..., ἃ μηδεὶς μηδέποτε ἐκείνων μηδὲ εἰς νοῦν λαβεῖν ἴσχυσε) -- ein Ausschnitt aus einem längeren Zitat aus einer Chrysostomos-Auslegung Matthäus in Triade 1,1:23.
2.) „,Nicht das Wesen ist von der Weisheit, sondern die Weisheit vom Wesen', sagt der goldbemundete Theologe". Diese Stelle, die von P. Christou nicht identifiziert wird, lässt sich mit Hilfe des TLG leicht finden: οὐχ ἡ οὐσία ἀπὸ τῆς σοφίας, ἀλλ' ἡ σοφία ἐκ τῆς οὐσίας. De incomprehensibili Dei natura (= Contra Anomoeos), hom. 1:194-195 (ed. A.-M. Malingrey. TLG 2062/12). Zit. in: Darüber, dass Barlaam und Akyndinos Dichotomisten sind, 12. ↩
-
I, 57:16-17. Ср. In Ioan. homil. 12, 1. PG 59, 81:29-31. ↩
-
Akindynos. Epistel 62:117-120. Akindynos zitiert eine andere Stelle der Auslegung des Chrysostomos auf das Johannesevangelium: Ἐπειδὴ γὰρ ἔμελλεν αὐτοῦ ὁ Υἱὸς δι᾿ ἀληθινῆς σαρκὸς φανήσεσθαι ἡμῖν, ἄνωθεν αὐτοὺς προεγύμναζεν ὁρᾷν τοῦ Θεοῦ τὴν οὐσίαν, ὡς αὐτοῖς δυνατὸν ἦν ἰδεῖν (denn da der Sohn [Gottes] vorhatte, uns durch wahrhaftigen Leib zu erscheinen, hat Er [seine Jünger] von Oben darauf vorbereitet, das Wesen Gottes zu schauen, soweit ihnen dieses möglich war" (PG 59, 98:19-22), mit folgendem „Nachwort": „das Wesen, keine andere Gottheit, denn es gibt keine zweite [Gottheit] nach der ersten". Schreiben 62:121-122. ↩
-
Der hl. Gregorios hat häufig aus zwei exegetischen Werken des hl. Johannes Chrysostomos zitiert -- aus dem Psalmenkommentar und der Auslegung des Johannesevangeliums. Die recht eingeschränkte Auswahl der Verse kann man leicht identifizieren (Ps. 8:7; 44:3; Joh. 1:16; 3:5; 3:31; 4:13f.). ↩
-
Expositiones in Psalmos PG 55, 186:4-5. Zit. in: An Athanasios von Kyzikos 21. ↩
-
PG 55, 186:5-6. Zit. in: An Athanasios von Kyzikos 22. Nach dem Wort „Geist" ist im Zitat das Wort „Vater" hinzugefügt und folgender Kommentar: „Wovon er uns abermals, bei der Auslegung des Evangelisten Johannes, nicht über das Wesen, sondern die Energie des Geistes belehrt". Vgl.: Antirrhetika 2,17,18 (ΓΠΣ. Bd. 3): „dass der Geist ausgegossen und nicht mit dem Maß gegeben wird" mit Verweis auf Ps. 44:2-3. ↩
-
PG 55, 186:6-7. Zit. in: An Athanasios von Kyzikos 22. Anmerkung des hl. Gregorios: „Denn hier nennt er die Energie Geist, denn sie ist teilbar. Doch [Gott] besitzt unermessliche und die gesamte Energie." Und danach setzt der hl. Gregorios die Zitation des hl. Johannes Chrysostomos fort. ↩
-
Der ausgelassene Teil im Schreiben Palamas' „An den Gesetzeshüter Simeon" fand Einlass in die zweite „Antirrhetika"gegen Akyndinos: „ ‚Allerdings ist die in diesen Bereichen verbreitete Gnade ein Teil der Gabe und ein Unterpfand. Jener, der, sagt er, den Unterpfand des Geistes in eure Herzen gegeben hat (...)'. Dieses sprach jener mit der goldenen Zunge. Hom. über Ps. 44:2-3. PG 55, 186:29-34. Zit. in: Antirrhetika 2,16,78 (ΓΠΣ. Bd. 3). ↩
-
Exp. in Ps. 44, 3 PG 55,186:25-34. Zitiert mit Kürzungen und Ergänzungen im Schreiben des hl. Gregorios Palamas „An den Gesetzeshüter Simeon" 10. ↩
-
Antirrhetika 1,7,37 (ΓΠΣ. Bd. 3). Vgl. Exp. in Ps. 44:2-3. PG 55, 186:12-14. Ἀλλ\' ἐκεῖ μὲν ὁλόκληρος ἡ χάρις∙ ἐπὶ δὲ τῶν ἀνθρώπων μικρόν τι, καὶ ῥανὶς ἀπὸ τῆς χάριτος ἐκείνης („doch dort ist die gesamte Gnade, während auf den Menschen etwas kleines und ein Tau von jener Gnade ist"). ↩
-
PG 59, 92:22-25. Zit. in: Theophanos 21 (Bd. II) ↩
-
Theophanos 20:22-24. ↩
-
„Schreiben an Akyndinos" 5?. ↩
-
In dieser Analogie gebraucht der hl. Johannes Chysostomos das Wesen nicht als allgemeinen, sondern speziellen Begriff, wie das „erste Wesen" des Aristoteles. ↩
-
Joh. 1:16. ↩
-
Vgl. beim hl. Kyrillos von Alexandria: «denn das Göttliche ist in jedem Guten, und [ist] die Quelle, und die Wurzel, und das Sein einer jeglichen Tugend selbst, und von daher kommt das Gute zu uns". Responsiones ad Tiberium diaconum sociosque suos. P. 599:21-23. (ed. P. E. Pusey. TLG 4090/21). ↩
-
Vgl. die Aufzählung der Namen Christi, die vom hl. Athanasios von Alexandria angeführt wird: (...) αὐτοσοφία, αὐτολόγος, αὐτοδύναμις ἰδία τοῦ Πατρός ἐστιν, αὐτοφῶς, αὐτοαλήθεια, αὐτοδικαιοσύνη, αὐτοαρετή, καὶ μὴν καὶ χαρακτὴρ καὶ ἀπαύγασμα καὶ εἰκών („die Weisheit selbst, das Wort selbst, die Kraft selbst, dieselbe, die der Vater hat; das Licht selbst, die Wahrheit selbst, die Gerechtigkeit selbst, die Tugend selbst, und natürlich das Ebenbild, der Abglanz und das Abbild"). Contra gentes, 46:56-59 (ed. R.W. Thomson, TLG 2035/1). Der hl. Gregorios Theologos nennt den Hl. Geist „das Licht selbst" (αὐτοφῶς). De spiritu sancto (orat. 31), 29:27 (ed. J. Barbel, 2022/11). ↩
-
PG 59, 91:31-39. In den Catenen wird dieses Fragment (bis zu den Worten „in der Fülle") dem hl. Kyrillos von Alexandria zugeschrieben. Vgl. Catena in Ioannem (catena integra) P. 88:18-27 (ed. J. A. Cramer. TLG 4102/5). ↩
-
PG 59, 91:40-48. ↩
-
Hom. Auf Joh. 14:1 // PG 59,92:52-57. Vgl.: Hl. Gregorios Palamas. Über die Göttlichen Energien 36. ↩
-
Dialog eines Orthodoxen mit einem Barlaamiten, 48 (Bd. II). ↩
-
III, 68:2-4. ↩
-
In Platonis Phaedrum scholia. P. 110:8-10 (ed. P. Couvreur. TLG 2317/1). ↩
-
In Triade 3,1,32:2-9 (ΓΠΣ. Т. I) schreibt der hl. Gregorios gegen Barlaam darüber, dass man den Unterschied zwischen der „Energie Gottes" und der „gottwirkenden Gnade des Geistes" nicht erforschen soll. Vgl. beim hl. Johannes Chrysostomos: In Isaiam 1, 1:54-56 (ed. J. Dumortier. TLG 2062/497). ↩
-
Sie könnten auch sagen, dass das Meer und der Tropfen eines Wesens sind, genau wie das Feuer und der von ihm ausgehende Funke, also kann der hl. Johannes, wenn er von der Teilhabe an Gott spricht, nur von der Teilhabe am Göttlichen Wesen sprechen, nicht aber nur von der Teilhabe an der Energie. ↩
-
III, 68:4-21. ↩
-
Catena in Acta (catena Andreae) (e cod. Oxon. coll. nov. 58). P. 32:11-16. (ed. J. A. Cramer. TLG 4102/8). ↩
-
Comm. in Ps. 40-44.4, Cod. 327:19-21 (ed. M. Gronewald, 2102/20). ↩
-
PG 60, 602:55-58. ↩
-
An Athanasios von Kyzikos 20 (Bd. II). ↩
-
Von den Göttlichen Energien 35 (Bd. II). Nach der Zitation schreibt der hl. Gregorios: „So ist die Gnade zweifelsfrei ungeschaffen." ↩
-
Die Gleichsetzung der Gnade und der Energie des Geistes wurde in der kirchlichen Tradition öfter zugelassen. So gebrauchte Bischof Basilios von Seleukia, ein Autor des 5. Jahrhunderts und jüngerer Zeitgenosse des Chrysostomos, den Ausdruck „die Gnade ergießt sich"(ἡ χάρις ἐκχεῖται) gleichzeitig mit der „Energie des Geistes"(ἐνέργεια τοῦ Πνεύματος). Homilia in pentecostem PG 52, 811:21-29. ↩
-
Vgl.: De resurrectione mortuorum PG 50, 429:51-55. ↩
-
Expositiones in Psalmos, PG 55, 480:3-13. ↩
-
In Genesim (hom. 1-67), PG 53, 101:59-102:1. Beim Vergleich zwischen Mensch und dem Feuer erweist es sich, dass das Feuer seine Energie kunstfertiger gebraucht als der Mensch, welcher, indem er sündigt, der verstandeslosen Kreatur gleicht. ↩
-
Ähnlich wie das Wesen des Körpers geteilt und nicht geteilt wird, so erleidet die Energie der Gottheit („des körperlosen Wesens") bei einer Teilung nichts. PG 59, 92:22-25. Zit. in: Theophanos 21 (Bd. II). S. oben, Abschnitt I, 2. ↩
-
Vgl.: In epistulam ad Colossenses (homiliae 1-12). PG 62, 319:47-68. ↩
-
In Joannem (hom. 30, 2) (über Joh. 3:31), PG 59,174:3-9. Zit. im «Theophanos» (27:12-14) und ist in einem der Kapitel (21:14-15) gemeint. ↩
-
In Joannem (hom. 32, 1) (über Joh. 4:13f.), PG 59, 183:11-13. Das gegebene Zitat findet sich im ΓΠΣ (Bd. 2) 6-mal, beispielsweise „Über die Göttlichen Energien" 32:23-25; An Athanasios von Kyzikos 16:24-28 usw. ↩
-
Vgl.: In epistulam ad Colossenses (homiliae 1-12), PG 62, 320:65-67; In epistulam ad Philippenses (homiliae 1-15), PG 62, 219:44-50. ↩
-
Dieser Gedanke richtete sich gegen die Häretiker Markell, Photin und Sophronios, welche den inkarnierten Logos als Energie bezeichneten, nicht aber als hypostatisiertes Wesen. S.: In epistulam ad Philippenses (homiliae 1-15), 62, 219:28-32. ↩
-
«Da Sein Sohn sich uns vermittels wahren Fleisches zeigen wollte, bereitete Er sie von Oben zur Schau des Wesens Gottes vor, soweit sie fähig zu schauen waren" (Ἐπειδὴ γὰρ ἔμελλεν αὐτοῦ ὁ Υἱὸς δι\' ἀληθινῆς σαρκὸς φανήσεσθαι ἡμῖν, ἄνωθεν αὐτοὺς προεγύμναζεν ὁρᾷν τοῦ Θεοῦ τὴν οὐσίαν, ὡς αὐτοῖς δυνατὸν ἦν ἰδεῖν.) PG 59, 98:19-22. Zit. in: Akyndinos. Schreiben 62:117-120. ↩
-
Akyndinos. Epistel 62:121-122. ↩
-
Möglicherweise polemisierte Anastasios mit Stephanos Gobaros, dessen Buch der hl. Photios der Große in seiner „Bibliothek"nacherzählte (Cod. 232, 289). ↩
-
„Von den richtigen Dogmen der rechten [Lehre]", Bd. 2. „Vom Unbeschreiblichen". Αναστασίου Α΄ Αντιοχίας. Ἅπαντα τα σωζόμενα γνήσια έργα. Θεσσαλονίκη, 1976. Σ. 45:10-11, 20-21. ↩
-
PG 59, 98:47-53. ↩
-
PG 59, 34:15-19. ↩